Mittwoch

und ich bleibe hier


unter dem hellblauen himmel
auf dem warmen asphalt
zwischen den häuserfassaden
steht ein junge und hält
sein mädchen ganz fest an den händen
sie redet, er lacht und schon bald
wird sie ihn küssen und denken: ja,
so soll es sein
so leicht, so schön, so frei

ein paar straßen weiter vor dem eingang
des billig-discount-supermarkts
sitzt ein mann mit hund tagein, tagaus
und pöbelt sie an
die gestressten großstadt-roboter
um ihr leben beneidet er sie nicht
aber manchmal, wenn es um ihn ganz still wird
dann hört er sich selbst, wie er spricht
so wollte ich doch nie sein
so frei, so frei, so allein

es ist ein mittwoch kurz vor herbst
ein alter baum fängt schonmal an sich zu entkleiden
der sommer war ein viel zu kurzer scherz
und hinterlässt nichts als betretenes schweigen
bis sich endlich einer aufrafft und müde lacht

unter den platanen im stadtpark
im leise rauschenden wind
auf einer aschgrauen parkbank
sitzt eine mutter mit kind
die augen ihres neugeborenen
sie leuchten wie zwei schwarze laternen
und wenn sie tief hineinschaut dann ist ihr
als fiele sie zwischen die sterne
in die tiefen des universums
wie in eine andere welt
in der alles zärtlich und warm ist
und mit sinnhaftigkeit gefüllt
und sie fühlt sich so stark und frei an
und wahr und sie weiß
sie ist nicht allein

es ist ein mittwoch kurz vor herbst
und die sonne schiebt sich feige hinter die wolken
ach liebling, ich bitte dich
es war doch nur ein scherz
ich weiß noch genau, was wir hier wollen
und ich bleibe hier
hier bei dir

unter dem neonröhrenlicht
auf den schweißnassen laken
mit schläuchen an maschinen gebunden
liegt ein kranker und wartet
bis endlich einer reinkommt und den mut hat
seine stecker zu ziehen
ein bote des todes
der ihm zuhört wie
seine letzten säufzer verklingen
und der ihm dann sagt
es ist zeit
du darfst gehen, du darfst gehen
du bist frei


was das alles soll, das weiß ich nicht. es ist jetzt ein jahr und vielleicht sollte ich mir im klaren darüber sein, was ich eigentlich will. das ist alles ganz schön lächerlich.

Montag

ich liebe diese nächte



mein atem gefriert,
als mein herz seinen rhythmus verliert, irgendwo in meiner brust
ich hab immer gewusst, dass nicht beides geht
dass zwischen uns diese entfernung steht
ein herber verlust
wenn man sich entscheidet zu gehen, statt für immer zu bleiben
und weil zwischen uns in all den jahren *250 kilometer waren
bin ich wohl irgendwie gegangen

ich bin schon ganz schön lang weg
ich bin gewachsen mit der zeit
hab mich gewunden und befreit
angenähert und entfernt und am ende gelernt,
dass wichtig bleibt, was wichtig ist
und dass man bloß nicht vergisst, wo man überall war
und was man gesehen hat
wohin man zu gehen hat und wem man das verdankt
nenn mir nur einen, der das kennt
mindestens genauso gut wie du, oder höchstens wie ich
und das ändert sich nicht
ich bleib kurz stehen und dreh mich um

ich bin schon ganz schön lang weg
ich bin gewachsen mit der zeit
hab mich gewunden und befreit
angenähert und entfernt und am ende gelernt
dass wichtig bleibt, was wichtig ist
und dass man bloß nicht vergisst, wo man überall war
und was man gesehen hat
wohin man zu gehen hat und wem man das verdankt

ich hab heut nacht von dir geträumt
wir spielten immer noch die songs mit verstimmten gitarren
und tätowiert auf deinem arm stand
live your heart and never follow

und dann kam der schnee
über das land
beruhigend, wie alles darunter verschwand
all die festgetretenen spuren
die alten strukturen
das schlechte gewissen und dass wir uns schmerzlich vermissen

live your heart and never follow



ich weiß gar nicht so recht, was ich schreiben soll, aber in letzter zeit gehen mir unendlich viele gedanken durch den kopf und ich habe probleme, sie zu ordnen.

ich habe dir nicht geschrieben, aber du mir. und. ja. ich sitze jeden abend da und frage mich, was ich eigentlich will. die letzten jahre kam ich gut klar und mittlerweile habe ich wirklich damit abgeschlossen. dann ist es aber so, dass ich mich frage, wie es sein könnte. es ist mittlerweile einfach alles anders und... ich bin anders. und ja, was soll ich sagen? "wichtig bleibt, was wichtig ist"? war ich nicht wichtig genug? und was soll ich denn über "ich weiß, dass ich fehler gemacht habe, aber ich bereue nichts" denken?

von tag zu tag bin ich mehr der ansicht, dass ich es einfach sein lassen sollte.

"ich bleib kurz stehen und dreh mich um"

Mittwoch

787 tage



ich liebe diese nächte
geheimnisvoll und still

ich denke nicht mehr oft an dich
weil ich das nicht mehr will

das ist mein zuhause
das sind meine songs
ich bin auf meinem weg
halte die balance

armer vater
du wirst niemals sehen
wie ich hier in dieser welt besteh

du musst mir nichts erklären
es ist zu spät dafür
das was du gemacht hast
gehört alleine mir

auch wenn manche sagen
ich komme niemals an
ich bin sehr stark geworden
auch ohne deine hand


armer vater
du wirst niemals sehen
wie ich hier in dieser welt besteh
wie ich meine krummen lieder sing
und bei diesem schönen *jungen bin

neulich habe ich überlegt
und dachte irgendwann
führ ich die armen väter
meiner freunde mal zusammen
dann müssten sie sich anschauen
in ihrer ganzen pracht
würden wohl so still sein
wie heute diese nacht

armer vater
du wirst nie erfahren
dass ich werde
wie du niemals warst


es hat sich so viel geändert. sieben monate sind vergangen und ich habe den neustart gewagt. um enno bunger zu zitieren -

ab hier beginnt ein neues kapitel und alle seiten sind leer.

die pläne werden konkreter, der 18. mai soll es werden und danach fahren wir nach schweden. es soll etwas kleines werden, danach eine kleine feier, mit hoffentlich warmem wetter und die einladungen sind in meinem kopf auch schon fertig. und ja, dann muss ich eben auch an dich denken. ich weiß nicht, ob ich dir was schreiben soll, oder ob ich es eben gut sein lassen soll. du kennst mich nicht mehr, es sind mittlerweile jahre vergangen, seitdem wir uns das letzte mal gesehen haben. wann das genau war und wie es war - ich kann mich kaum erinnern.
armer vater.
arme tochter.

Samstag

tiefe löcher


wir fallen in tiefe löcher
und klettern wieder hinauf
und die sonne geht unter
und die sonne geht auf

danke. 6 month to go.

history of broken hearts

"... but some say it will be over ..."

a new story unwritten.

heute warst du so... unglaublich. und eigentlich nicht nur heute, immer. du machst mich verrückt und nach einem halben jahr fühlt es sich so an wie am anfang. ich kann es kaum in worte fassen, wie glücklich du mich machst.



"... and i'll find my matching piece." ♥